Der Bundesverband
Solarwirtschaft hat ein Kurzgutachten bei Prognos in Auftrag
gegeben.
Demnach wirkt sich in
diesem Jahr der Zubau von Photovoltaik-Anlagen nur noch mit 0,035 Cent je
Gigawatt auf die EEG-Umlage aus.
Ein Artikel des Photovoltaik-Magazins.
Der rasche Photovoltaik-Zubau in
Deutschland wird sich nur noch marginal auf die EEG-Umlage und damit auf die
Strompreise für die Verbraucher auswirken. Dies ist das Ergebnis eines
Kurzgutachtens, dass der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) bei der
Prognos AG beauftragt hat. Nach den Berechnungen wird sich die EEG-Umlage durch
den zusätzlichen Ausbau bei jedem Gigawatt Photovoltaik-Leistung um etwa 0,035
Cent je Kilowattstunde erhöhen. Damit sei der Photovoltaik-Zubau um 70 Prozent
günstiger als 2004, als die Regierung das Erneuerbaren-Energie-Gesetz
eingeführte. Im Gutachten ermittelte Prognos auch, wie hoch die EEG-Umlage 2013
sein wird – abhängig vom Photovoltaik-Zubau 2012. Sie wird sich demnach
voraussichtlich zwischen 3,66 Cent je Kilowattstunde bei einem Zubau von einem
Gigawatt Photovoltaik-Leistung und 3,91 Cent je Kilowattstunde bei acht Gigawatt
Zubau bewegen. Als Grundannahmen für die Berechnungen habe sich Prognos am
Trendszenario der Übertragungsnetzbetreiber orientiert.
Im Auftrag des BSW-Solar sind auch mit
Blick auf die kommenden Jahre die Auswirkungen des Photovoltaik-Zubaus auf die
EEG-Umlage damit ermittelt worden. Das Gutachten habe ergeben, dass durch den
Solarstrom der Strompreis bis 2016 um 1,9 Prozent steigen werde. Die EEG-Umlage
werde dann voraussichtlich bei 3,8 Cent je Kilowattstunde liegen. Insgesamt so
die Grundannahme von Prognos werde der Strompreis 2016bei 28,2 Cent je
Kilowattstunde liegen. Derzeit seien es ungefähr 24,5 Cent je Kilowattstunde. Im
gleichen Zeitraum werde aber der Anteil der Photovoltaik am Strommix um 70
Prozent zulegen. Der BSW-Solar erwartet, dass 2012 etwa vier Prozent des
Energiemix aus Photovoltaik stammen. 2016 sollen es bereits knapp sieben Prozent
und bis 2020 etwa zehn Prozent sein.
Mit Blick auf die derzeit diskutierte
starre Begrenzung des Zubaus von Photovoltaik-Anlagen bei einem Gigawatt
bekräftigte Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar, dass der Verband
an der bestehenden gesetzlichen Regelung festhalten will. Ein Deckel oder
zusätzliche Einschnitte bei der Solarförderung seien nicht hinnehmbar, sagte
Körnig. Dieser „atmende Mechanismus“ sei mit der EEG-Novelle 2012 gesetzlich festgeschrieben worden. Die
anstehende Absenkung der Photovoltaik-Einspeisevergütung zur Jahresmitte 2012
werde „eine Bremswirkung entfalten“, sagte Körnig. Die Tarife ließen sich nicht
beliebig drücken und die Absenkung zum Jahreswechsel sowie zur Jahresmitte
stellten für die Solarbranche bereits eine „sportliche Herausforderung“ dar.
Dennoch befinde sich der BSW-Solar mit dem Umweltministerium im Dialog. In den
kommenden Tagen soll es zu einem weiteren Treffen kommen, wo es auch um die
weitere Gestaltung der Solarförderung gehen soll. Konkrete Vorschläge habe der
Verband dem Ministerium bislang nicht unterbreitet, da es aus seiner Sicht nicht
um die erneute Novellierung des EEG gehe, so Körnig weiter. Zugleich habe
Prognos aber auch berechnet, dass sich die Deckelung des Zubaus bei einem
Gigawatt pro Jahr nur geringfügig auf die Entwicklung des Strompreises auswirke.
Die Haushaltsstrompreise würden dann 2016 statt bei 28,2 bei 27,9 Cent je
Kilowattstunde liegen. Dies seien 1,4 Prozent weniger, zugleich würden aber etwa
75 Prozent weniger Photovoltaik als in dem Trendszenario der
Übertragungsnetzbetreiber angenommen installiert. (Sandra
Enkhardt)
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