Freitag, 13. Januar 2012

Der Zubau von Photovoltaik-Anlagen wirkt sich nur noch mit 0,035 Cent je Gigawatt auf die EEG-Umlage aus


Der Bundesverband Solarwirtschaft hat ein Kurzgutachten bei Prognos in Auftrag gegeben.

Demnach wirkt sich in diesem Jahr der Zubau von Photovoltaik-Anlagen nur noch mit 0,035 Cent je Gigawatt auf die EEG-Umlage aus.

Ein Artikel des Photovoltaik-Magazins.

Der rasche Photovoltaik-Zubau in Deutschland wird sich nur noch marginal auf die EEG-Umlage und damit auf die Strompreise für die Verbraucher auswirken. Dies ist das Ergebnis eines Kurzgutachtens, dass der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) bei der Prognos AG beauftragt hat. Nach den Berechnungen wird sich die EEG-Umlage durch den zusätzlichen Ausbau bei jedem Gigawatt Photovoltaik-Leistung um etwa 0,035 Cent je Kilowattstunde erhöhen. Damit sei der Photovoltaik-Zubau um 70 Prozent günstiger als 2004, als die Regierung das Erneuerbaren-Energie-Gesetz eingeführte. Im Gutachten ermittelte Prognos auch, wie hoch die EEG-Umlage 2013 sein wird – abhängig vom Photovoltaik-Zubau 2012. Sie wird sich demnach voraussichtlich zwischen 3,66 Cent je Kilowattstunde bei einem Zubau von einem Gigawatt Photovoltaik-Leistung und 3,91 Cent je Kilowattstunde bei acht Gigawatt Zubau bewegen. Als Grundannahmen für die Berechnungen habe sich Prognos am Trendszenario der Übertragungsnetzbetreiber orientiert.

Im Auftrag des BSW-Solar sind auch mit Blick auf die kommenden Jahre die Auswirkungen des Photovoltaik-Zubaus auf die EEG-Umlage damit ermittelt worden. Das Gutachten habe ergeben, dass durch den Solarstrom der Strompreis bis 2016 um 1,9 Prozent steigen werde. Die EEG-Umlage werde dann voraussichtlich bei 3,8 Cent je Kilowattstunde liegen. Insgesamt so die Grundannahme von Prognos werde der Strompreis 2016bei 28,2 Cent je Kilowattstunde liegen. Derzeit seien es ungefähr 24,5 Cent je Kilowattstunde. Im gleichen Zeitraum werde aber der Anteil der Photovoltaik am Strommix um 70 Prozent zulegen. Der BSW-Solar erwartet, dass 2012 etwa vier Prozent des Energiemix aus Photovoltaik stammen. 2016 sollen es bereits knapp sieben Prozent und bis 2020 etwa zehn Prozent sein. 

Mit Blick auf die derzeit diskutierte starre Begrenzung des Zubaus von Photovoltaik-Anlagen bei einem Gigawatt bekräftigte Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar, dass der Verband an der bestehenden gesetzlichen Regelung festhalten will. Ein Deckel oder zusätzliche Einschnitte bei der Solarförderung seien nicht hinnehmbar, sagte Körnig. Dieser „atmende Mechanismus“ sei mit der EEG-Novelle 2012 gesetzlich festgeschrieben worden. Die anstehende Absenkung der Photovoltaik-Einspeisevergütung zur Jahresmitte 2012 werde „eine Bremswirkung entfalten“, sagte Körnig. Die Tarife ließen sich nicht beliebig drücken und  die Absenkung zum Jahreswechsel sowie zur Jahresmitte stellten für die Solarbranche bereits eine „sportliche Herausforderung“ dar. Dennoch befinde sich der BSW-Solar mit dem Umweltministerium im Dialog. In den kommenden Tagen soll es zu einem weiteren Treffen kommen, wo es auch um die weitere Gestaltung der Solarförderung gehen soll. Konkrete Vorschläge habe der Verband dem Ministerium bislang nicht unterbreitet, da es aus seiner Sicht nicht um die erneute Novellierung des EEG gehe, so Körnig weiter. Zugleich habe Prognos aber auch berechnet, dass sich die Deckelung des Zubaus bei einem Gigawatt pro Jahr nur geringfügig auf die Entwicklung des Strompreises auswirke. Die Haushaltsstrompreise würden dann 2016 statt bei 28,2 bei 27,9 Cent je Kilowattstunde liegen. Dies seien 1,4 Prozent weniger, zugleich würden aber etwa 75 Prozent weniger Photovoltaik als in dem Trendszenario der Übertragungsnetzbetreiber angenommen installiert. (Sandra Enkhardt)

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